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Mystery Object

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Mystery Object

I
Nicht identifizierbare Objekte sind im Museum eine Provokation, ein Ärgernis. Sie sperren sich nicht nur gegen ihre museumsübliche Verwaltung, gerade sie als 'unbeschriebene Blätter', scheinen es unmöglich zu machen, mit beliebiger Bedeutung überschrieben werden zu können. Das macht sie - der englische Sprachgebaruch ist da gewitzter als der deutsche - zu 'mystery objects'. Zu Aliens, die zwischen Depot, Archiv, Abfall, Lager vergeblich zirkulieren aber doch nie das Licht der Ausstellung erblicken sollen. Als Musealien' sind sie Sonderformen der Tücke des Objekts, dazu da Registrare und Kuratoren zur Verzweiflung zu bringen...

Gottfried Fliedl

II
Der Hauptkustode im Museum für Hamburgische Geschichte, Dr. Bauche, wies mir im Magazin einen Karton, in dem mehrere nicht gross dimensionierte Musealien versammelt waren. Die Vermutung, dass es eine Verbindung mit einem plausiblen Sachverhalt geben müsste, wollte nicht glücken. Es waren Gegenstände der Art, die sich, wie bei einem vertrackten Puzzle, selbst im Weg waren. Man konnte sie schon deshalb einfach nicht ausstellen; infolgedessen beschäftigte sich auch niemand damit, sie gehörten auch keiner Abteilung im Museum sicher an. Um ein Beispiel zu geben: ich erinnere mich an die eine Hälfte eines reichverzierten metallenen Flaschenzugs; keine Inventarnummer dran: echt? vermutlich ja, wieso auch nicht. Welche Zeit? Wenn echt, dann vor dem 18. Jh. Aber dann: woher? Schiff ? Nein. Haus? Nein. Militär? Warum? Für eine Zierkanone? Kein passendes Stück da. Handwerk? Auch nicht. Aus Hamburg? Fraglich. Warum hier? Kein Grund. Warum so gestaltet? Gesellen- oder Meisterstück? Warum dann aber ein Flaschenzug?

Frank Jürgensen

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