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Stendhal-Syndrom

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Stendhal-Syndrom

Vom Stendhal-Syndrom spricht man, wenn Menschen beim Betrachten von Kunstwerken, Kunstdenkmälern aber auch Kulturlandschaften von starken, unkontrollierbaren Emotionen ergriffen werden, die Schwindel, Herzrasen, Halluzinationen, Panikattacken oder Ohnmacht auslösen können.

1979 schuf die italienische Psychiaterin Graziella Magherini den Begriff für dieses von ihr sorgfältig dokumentierte, vor allem – wie bei Stendahl - in Florenz auftretende‚ touristische Krankheitsbild’. Achtung: als besonders gefährdet gelten Alleinreisende im Alter zwischen 26 und 40 Jahren und Touristen aus England und Deutschland. Therapie: Florenz sofort verlassen. Hinterläßt keine Schädigungen.

Stendahl indes wurde keineswegs nur von der Fülle schöner Kunstwerke aus der Fassung gebracht. Auslöser war die körperliche Nähe zu den sterblichen Überresten zu den Ahnen & Vätern in der Kirche Santa Croce, Michelangelo, Macchiavell und Galielei.

II

"Ich befand mich in einer Art Ekstase bei dem Gedanken, in Florenz und den Gräbern so vieler Großen so nahe zu sein. Ich war in Bewunderung der erhabenen Schönheit versunken; ich sah sie aus nächster Nähe und berührte sie fast. Ich war an dem Punkt der Begeisterung angelangt, wo sich die himmlischen Empfindungen, wie sie die Kunst bietet, mit leidenschaftlichen Gefühlen gatten. Als ich die Kirche verließ, klopfte mir das Herz. Mein Lebensquell war versiegt, und ich fürchtete umzufallen."

Stendhal, Henri Beyle: Rom, Neapel und Florenz: Eine Reise von Meiland nach Reggio (1817). Berlin 1988.

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