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Elena Messner fasst

vier Jahre Debatte um das Heeresgeschichtliche Museum Wien zusammen

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vier Jahre Debatte um das Heeresgeschichtliche Museum Wien zusammen

Elena Messner hat uns ihre Einführung in die vier Jahre dauernde Debatte zum Heeresgeschichtlichen Museum Wien zur Verfügung gestellt, die der 2021 erschienen Publikation vorangestellt ist: Elena Messner, Peter Pirker (Hg.): "Kriege gehören ins Museum. Aber wie?" (Wien 2021). Inzwischen hat die Diskussion mit der Bestellung des Historikers Georg Hoffmann zum neuen Direktor (Februar 2023) ein vorläufiges Ende gefunden. Vorläufig deshalb, weil viele Fragen offen geblieben und die Altlasten kaum aufgearbeitet sind. Im September 2022 wurde bekannt, daß sich achtzehn Bewerber um die Leitung des HGM beworben hatten, darunter der amtierende Direktor Ortner. Nach einer Ausschreibung, für die das Ministerium zwei Jahre Vorlauf gebraucht hatte. Es zeichnete sich rasch ab, daß Christian Ortner aus der Beamtenschaft des Ministeriums massive Unterstützung erhielt und nach einem intransparenten Auswahlverfahren überraschend auf Platz eins landete. Daraufhin wandten sich über 70 Museologinnen, Historikerinnen, Kuratorinnen u.a. an die Öffentlichkeit. Diese in letzter Minute lancierte Petition war wohl zusammen mit massiven - bis heute nicht bearbeiteten - Mobbingvorwürfen gegen Ortner aus den Reihen seiner Mitarbeiterinnen entscheidend dafür, daß man von der neuerlichen Berufung Ortners Abstand nahm. Bei der Vorstellung der neuen Leitung betonten sowohl Ministerin Tanner den Reformwillen als auch der designierte neue Leiter die Öffnung des Museums für öffentliche Debatten. Das Engagement von #hgmneudenken hat sich gelohnt. Es war schon die Geduld und Zähigkeit bemerkenswert, mit der v.a. Elena Messner und Peter Pirker die Diskussion am Laufen hielten und mit ihren Veranstaltungen substantielle Beiträge einerseits zur vertieften Kritik des HGM lieferten, andrerseits viele neue Perspektiven öffneten. Einzigartig war und ist, daß eine zivilgesellschaftliche Initiative derart nachhaltig in die Entwicklung und die öffentliche Wahrnehmung eines staatlichen Museums hineinwirkte. Über das HGM weit hinaus ist beispielhaft ein Versuch unternommen worden, eine Reform einzuklagen und eine demokratische Debattenkultur um ein Museum zu entwickeln. Vielleicht ermutigt das, die Diskussion zu erweitern und nach dem Demokratischen des Museums generell zu fragen. Jetzt kommt es darauf an, ob der neue Leiter des Museums an die reiche Expertise anknüpft, die über die Jahre hinweg entwickelt wurde und ob er überhaupt Rahmenbedingungen vorfindet, die ihm die Modernisierung des HGM erlauben. GF

Elena Messner

„PHANTASIE DES MOMENTES“: DIE DE­BATTE UM DAS HEERESGESCHICHTLICHE MUSEUM WIEN (2019–2021)

Als „letztes großes Staatsmuseum“ (1) wurde das Heeresgeschicht­liche Museum ironisch bezeichnet und in affirmativen Selbstdar­stellungen auch als „historisches Nationalmuseum von interna­tionaler Dimension“ (2) bzw. als ein „heimliches Nationalmuseum“ (3). Das Haus in Bundesbesitz, das nicht an die Bundesmuseen an­gegliedert ist, sondern dem Verteidigungsministerium untersteht, hat sich trotz Jahren intensiver Debatte immer noch nicht der Herausforderung gestellt, mit rechtskonservativen Kontinuitäten und veralteten Geschichtsbildern zu brechen und sich als demo­kratisches und republikanisches Museum neu zu positionieren. Dabei ist die konservative Ausrichtung des Museums nicht nur institutionell begründet, sondern v. a. durch die Geschichte des Hauses bedingt. Es wurde 1869 als „k. k. Hofwaffenmuseum“ ge­gründet und schließt sowohl architektonisch als auch in seiner Ausrichtung – bis heute – bruchlos an das Erbe der Monarchie an. Bereits 2011 hatten Hannes Leidinger und Verena Moritz die Problematik dieses Erbes auf den Punkt gebracht: „Gebäude und Sammlungen des Arsenals ließen und lassen sich in seiner Gesamtheit als museales Objekt verstehen, das überkommene Herrschaftsstrukturen und antiquierte Geschichtsbilder verkör­pert. Das enge historische Korsett setzte dem Geist der Innova­tion und Aktualisierung ebensolche Grenzen.“ (4)

Die Debatte der vergangenen zwei Jahre, an der Politik, Me­dien, Wissenschaft und Kunst beteiligt waren und noch sind, hat in ihrer Gesamtheit erstmalig eine multifaktorielle Analyse und dynamische Institutionenkritik geleistet. Sie hat zahlreiche Versteinerungen aufgebrochen und gravierende Missstände und Mängel ans Tageslicht gefördert. Der folgende Überblick wird aufzeigen, dass es eines intensiven, sensibilisierenden kollek­tiven Prozesses bedurfte, um die heute als selbstverständlich geltende Kritik in der öffentlichen, politischen wie auch wissen­schaftlichen Wahrnehmung über diese Institution zu implemen­tieren. Veränderung und Bewegung entfalteten sich nicht aus freien Stücken „von innen“, aus dem Haus selbst oder aus dem verantwortlichen Ministerium heraus, sondern mussten „von außen“ erzwungen werden.
Somit lässt sich die sogenannte „HGM­Debatte“ als ein zu­mindest teilweise erfolgreicher wissenschaftlicher, künstleri­scher und medialer Kampf um Transparenz und Demokratisie­rung einer staatlichen Institution lesen. Diese Debatte leistete aber noch viel mehr als das, denn mit ihr wurde ein intensiver Nachdenkprozess angestoßen, der weit über die bloße Kritik des Bestehenden hinausgeht.

Akt 1: Die „Causa HGM“: Vorwürfe in den Medien (September 2019)

Ende des Jahres 2019 wurde umfangreiche Kritik am Heeres­ geschichtlichen Museum laut. Mehrere Medien griffen die von der Plattform Stoppt die Rechten recherchierten Vorwürfe auf, dass im Museumsshop rechtsextreme bis neonazistische Lite­ratur aus dem Ares Verlag zum Verkauf angeboten wurde, der Teil des Grazer Leopold Stocker Verlages ist, der wiederum u. a. dem Holocaustleugner David Irving eine Plattform geboten hat. Auch, dass während Museumsveranstaltungen auf dem Gelän­de des Museums NS­-Devotionalien verkauft wurden, und zwar teilweise unter Aufsicht von Museumspersonal, wurde berichtet.

Weitere Vorwürfe bezogen sich auf in einem Bunker auf dem Museumsgelände in der Kaserne Zwölfaxing privat von HGM­ Mitarbeitern gelagerte Militärgegenstände. Zudem wurde das teils schlecht ausgebildete Museumspersonal mit hohem Anteil an Burschenschaftern problematisiert wie auch die Intranspa­renz der Postenbesetzung, etwa die Tatsache, dass im Museum als Leiter der Abteilung für Provenienzforschung ausgerechnet ein ehemaliger FPÖ­-Mitarbeiter zuständig war, oder dass so­ wohl Direktor als auch Vizedirektor aus der universitären Ka­derschmiede des FPÖ­-nahen Historikers Lothar Höbelt kamen. Einige Artikel thematisierten die angeblich stark nach oben kor­rigierten Besucherzahlen des HGM seit der Amtsübernahme durch den derzeitigen Direktor. Aufgezeigt wurde auch, dass das HGM in Youtube­-Videos und auf Social Media heroisierende Inszenierungen von Usern und Userinnen weiterverbreitet. Ein in den Medien mehrfach zitiertes Beispiel war das (mittlerwei­le von Youtube gesperrte) Video des Sprechers der österreichi­schen Identitären­-Bewegung Martin Sellner, in dem dieser den rechtsextremen Kult ums Museum propagiert. (5) Auf der Online­plattform www.semiosis.at stellte der Politologe Sebastian Rein­feldt dar, wie Otto Jahns NS­-Propagandagemälde im Museum ohne kritische Einbettung ausgestellt wird oder dass der oben genannte FPÖ­-nahe Museumsmitarbeiter auf Wikipedia eben­ diese Propagandamalerei unkontextualisiert hochgeladen hat und zudem beschönigende Einträge zur FPÖ und zu rechtsex­tremen Gruppierungen verfasst hat – auch in seiner Arbeitszeit als Provenienzforscher des HGM. (6)

Akt 2: Reaktion der Politik auf die ersten Vorwürfe (Dezember 2019 bis Januar 2020)

Kurz nach dem Bekanntwerden dieser Kritik an den als „rechtsextreme Umtriebe“ (7) im Heeresgeschichtlichen Mu­seum bezeichneten Mängeln richtete der damals amtierende Übergangsverteidigungsminister Thomas Starlinger zwei Unter­suchungskommissionen ein, die zum einen den Museumsshop, zum anderen den zeitgeschichtlichen Saal „Republik und Dik­tatur“ prüfen sollten, wobei die Prüfung des entsprechenden Saales laut Medienberichten (8) schon im Dezember 2019 auf alle Schauräume des Museums ausgeweitet wurde – eine Weisung, die erst mit Verspätung realisiert werden sollte. Während die Kommission unter der Leitung von Wolfgang Muchitsch sofort zu prüfen begann, dauerte es noch ein ganzes Jahr, bis die Kom­mission zum Shop unter Leitung von Wolfgang Mueller ihre Arbeit aufnahm. Noch als direkte Reaktion auf die Vorwürfe wurden Bücher aus dem Shop entfernt. Außerdem verlängerte Minister Starlinger den Vertrag des damals amtierenden HGM­ Direktors Christian Ortner nicht, der seither nur interimistisch beauftragt ist, die Geschäfte des Hauses weiterzuführen.
Nicht zuletzt startete auch der Rechnungshof eine Untersu­chung, u. a. weil „in einem versteckten Bunker auf dem Gelän­de (der Kaserne Zwölfaxing, E. M.) historische Ersatzteile, Pan­zerketten und Werkzeugsätze von Mitarbeitern privat gelagert worden waren. Es waren Stücke, die in den letzten fünf Jahren oder sogar davor vom Heereslogistikzentrum des Bundesheeres ausgeschieden worden waren und, auf welchen verschlungenen Wegen auch immer, nach und nach in die Privatsammlung der HGM­-Panzerliebhaber gewandert waren.“ (9)

Akt 3: Wissenschaftlich-künstlerische Initiative für eine Reform des Museums: Die Tagung und Ausstellung #hgmneudenken (Januar 2020)

Anknüpfend an die in den Medien berichteten Skandale star­tete ich mit dem Filmemacher Nils Olger eine wissenschaft­lich­-künstlerische Initiative. Denn die stark angewachsene mediale Aufmerksamkeit, die das Museum erhielt, lenkte in ihrer Brisanz beinahe von der Tatsache ab, dass die Missstände nicht nur (verwaltungs­)juristische und politisch-­institutionel­le, sondern dringend auch museologische Aspekte betrafen. In diesem Zusammenhang führten wir am 24. Januar 2020 die aus einer wissenschaftlichen Tagung sowie einer Kunstausstellung zusammengesetzte Veranstaltung #hgmneudenken durch und setzten uns zum Ziel, die erhobene Kritik um kuratorische und historische Perspektiven zu erweitern. Diskutiert wurden Leit­linien, die bei der Thematisierung von Krieg in einem Museum zu beachten wären, sowie ausstellungsdidaktische Instrumente, die zukünftig verhindern könnten, dass das HGM als Folie für rechtsextremes und revisionistisches Gedankengut herangezo­gen würde. Dies betraf insbesondere die Gestaltung der Säle zum 20. Jahrhundert. Denn vor allem in der zeitgeschichtli­chen Ausstellung des HGM, so kritisierten wir in der offenen Ausschreibung zur Partizipation, bleibt die Strategie erkenn­ bar, Objektivität zu suggerieren, indem Militärobjekte schein­bar neutral, jedoch ohne jeden Kontext gezeigt werden. Davon abgesehen sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass im HGM eine transnationale Ausrichtung der dort ausgestellten Geschichtserzählung fehlt. Auch Perspektiven zu Antimilita­rismus, zum Themenkomplex Körper und Gewalt oder zu ge­schlechtsspezifischen Aspekten werden im HGM zum Großteil ausgeklammert, ebenso wie Fragestellungen zu Massenmigra­tion, zu Trans-­ bzw. Multinationalität und Mehrsprachigkeit, zu massenhafter kriegsbedingter Invalidität und psychischen Lang­zeitschäden – um nur einige Aspekte des Zusammenhanges Medizin und Militär zu erwähnen – und weitere Fragen zu den vielfältigen direkten und indirekten Kriegsfolgen für das soziale und kulturelle Leben.

Die Tagung sowie die dazugehörige Ausstellung fanden im Arsenal (Objekt 1) statt, in einer ehemaligen Offizierswohnung, die durch ihre Fenster den Blick auf den HGM­-Bau des Archi­tekten Theophil von Hansen freigab, womit das Ziel, die Debatte vor die Haustür der kritisierten Institution zu bringen, auch den örtlichen und räumlichen Zusammenhang betreffend erfüllt wurde. Bei der Veranstaltung übten mehr als 30 Fachleute aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zum Teil fundamentale Kritik an der Ausgestaltung des Museums. (10) Die Positionen wurden in der Presse ausführlich aufgegriffen und kommentiert, wodurch sich die Diskussion in den Medien auf wissenschaftliche und museologische Perspektiven ausweitete. Auch im nach der Ta­gung am 17. Februar 2020 ausgestrahlten ORF­-Kulturmontag kritisierten mehrere Historiker und Historikerinnen, darunter Ljiljana Radonić, Wolfgang Maderthaner und Heidemarie Uhl, die Ausstellungspraxis des HGM.

Akt 4: Der erste Muchitsch-Kommissionsbericht

Noch in diese Zeit fiel der Abschluss der Prüfung des Saals, der die Zeit 1934 bis 1945 behandelt. Die bereits erwähnte von Tho­mas Starlinger besetzte Kommission unter Leitung von Wolf­gang Muchitsch lieferte dem Verteidigungsministerium ihren Bericht ab. (11) Allerdings wurde dieser noch monatelang unter Verschluss gehalten und der zweite Teil der ausgeweiteten Prü­fung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die Minister Starlinger nachgefolgt war, nicht sofort angeordnet, was nur teilweise mit dem sogenannten „Corona­-Lockdown“ begründet werden kann, der einen Monat später einsetzen sollte.
Zu diesem Zeitpunkt hatten eine Regierungspartei (Grüne) und eine Oppositionspartei (SPÖ) bereits mehrere parlamenta­rische Anfragen mit Bezugnahme auf die genannte Veranstal­tung und die mediale Kritik am Museum gestellt. Deren Be­antwortungen zeigten eine stark defensive und verharmlosende Haltung der Verantwortlichen – Handlungsbedarf wurde kaum gesehen. Auch die Interview­-Auskünfte des Museumsdirektors Christian Ortner unterstrichen dies.

Erst als der Kommissionsbericht der APA zugespielt und im Juli 2020 in Auszügen in mehreren Zeitungen publiziert wurde, kam Bewegung in die Sache: Während die HGM­-Direktion und das Verteidigungsministerium trotz der im Raum stehenden Vorwürfe kaum Reformbedarf beim HGM sahen, kam die ex­terne Kommission unter der Leitung des Museumsbund­-Präsi­denten Wolfgang Muchitsch in ihrem Evaluierungsbericht zu ei­ner anderen Beurteilung: „Nicht mehr zeitgemäß und insgesamt unzureichend“ sei der Ausstellungsteil „Republik und Diktatur“. Im Bericht wird zwar nicht von „expliziten Hinweise[n] auf an­tisemitische, rassistische oder rechtsextreme Inhalte“ berichtet, jedoch betont, es entstünden durch die Zusammenstellung der Objekte und deren „mangelhafte Kontextualisierung problema­tische Interpretationsspielräume“. Die „thematischen Schwer­punktsetzungen“ könnten, so hieß es, zu „missverständlichen Interpretationen“ führen. Es seien zu viele Hakenkreuze, NS­ Insignien und Wehrmachtsuniformen ausgestellt, die dadurch entstehende Stimmung der Objekte wirke durch fehlende Kon­textualisierung „verstörend“. Die „Auseinandersetzung mit der Rolle der Wehrmacht“ fehle und die „Opfer der Gewalt“ sowie deren Zahl seien „nicht wirklich ersichtlich“. Die Kommission empfahl dem Museum darum einen „Leitbildprozess“, um ihm eine „zeitgemäße Orientierung zu ermöglichen“. (12)
In Reaktion auf die neu aufflammende Kritik in den Medien sicherte Ministerin Tanner zu, den Raum „Republik und Dik­tatur“ neu gestalten zu lassen und auch Geld dafür bereitstellen zu wollen. Zudem gab sie bei der Expertenkommission die aus­ stehende Phase 2 in Auftrag. Dafür wurde diese auch personell erweitert. (13)

Akt 5: Der Rechnungshofbericht

Am 23. Oktober 2020 legte der österreichische Rechnungshof einen 130 Seiten umfassenden Bericht vor, der eine ganze Rei­he an Missständen auflistete. Darin ist vom Verdacht möglicher strafrechtlich relevanter Tatbestände die Rede, der Rechnungs­hof teilte auch mit, die relevanten Passagen seines Rohberichts bereits an die zuständige Staatsanwaltschaft übermittelt zu ha­ben. Zu den thematisierten Mängeln gehören das „Nichtbeach­ten rechtlicher Vorschriften“, „Missstände im Bereich Sammlun­gen“ oder das Fehlen eines „Compliance Management Systems“ sowie überhaupt eines „Compliance­-Bewusstseins“. Der Rech­nungshof empfiehlt dem Museum neben vielen anderen As­pekten „die Etablierung einer Antikorruptionskultur auf allen Hierarchieebenen“; dem Verteidigungsministerium wird auf­getragen, „aufgrund der Vielzahl der festgestellten Mängel, die Eignung der Organisationsform des HGM als nachgeordnete Dienststelle zu evaluieren“.

Verteidigungsministerin Tanner wiederholte als Reaktion auf den Bericht die Bereitschaft zur Reform des Museums. Dennoch verzögerten sich die Neuausschreibung und die damit zusam­menhängende Neukonzipierung des Museums weiter. Der am­tierende Direktor blieb im Amt. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Manfried Rauchensteiner zog sich 2005 nach einem kritischen Rechnungshofbericht von seinem Amt zurück.

Akt 6: Die Einschaltung der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)

Die Initiative #hgmneudenken schaltete aufgrund der genannten Vorwürfe und im Zuge der laufenden Debatten auch die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ein. Die ös­terreichische Delegation der IHRA wurde daraufhin beauftragt, die Sachlage zu prüfen und kam zu ähnlichen Ergebnissen wie der kritische erste Kommissionsbericht. Die „Memorials and Museums Working Group“ der IHRA bekundete ihr großes In­teresse an den Entwicklungen im HGM sowie an der diesbezüg­lich in Österreich anhängigen öffentlichen Debatte und ersuchte die österreichische IHRA-­Delegation, die Situation weiter zu beobachten und über allfällige Fortschritte oder deren Absenz zu berichten. (14) Nach einem Gespräch der IHRA mit der Mu­seumsleitung wurde vor dem Saal „Republik und Diktatur“ ein mehrsprachiges Hinweisschild aufgestellt, das festhält, dass die derzeitige Ausstellung zu Missinterpretationen führen könnte. Dennoch ist die Ausstellung weiterhin in ihrer alten Form frei zugänglich – bald seit bereits zwei Jahren und trotz vehementer Kritik daran. Die IHRA nahm in Folge auch Gespräche mit dem Verteidigungsministerium auf.

Akt 7: Der zweite und vollständige Muchitsch-Bericht

Nach der Veröffentlichung des Rechnungshofberichts entspann sich zunächst eine weitere mediale Diskussion um das Haus, wo­bei deutlich wurde, dass es Interesse innerhalb der FPÖ und ÖVP gab, die Vorwürfe kleinzureden; politische Versuche, das HGM als erfolgreiches Museum und die Kritik des Rechnungshofes als harmlos zu interpretieren, häuften sich. Im August 2020 erst er­hielt die sogenannte Muchitsch­-Kommission den tatsächlichen Auftrag, mit der Prüfung des Museums fortzufahren. Am 1. Februar 2021 wurde der vollständige Muchitsch­-Kommissions­bericht zum gesamten Museum veröffentlicht.

Dieser beinhaltet noch verstärkte grundlegende Kritik. Er stellt u. a. fest, dass im HGM die Ansprüche der Darstellung einer modernen Militär­geschichte über weite Strecken nicht gegeben sind, kein Gesamt­konzept erkennbar ist, in vielen Bereichen eine nachvollziehbare Erzählung fehlt, Modernisierungen von Ausstellungsteilen neue wissenschaftliche Erkenntnisse kaum berücksichtigen, in vielen Bereichen „Ruhm und Ehre“ des Hauses Habsburg und seiner Heerführer im Vordergrund stehen, der Inhalt von Bildern so gut wie nie reflektiert wird und diese als Quellen betrachtet wer­ den, wodurch vielfach problematische Deutungen (von propa­gandistischen Verzerrungen bis zu stereotypen Feindbildern) vermittelt werden, die Geschichte aus Sicht der Herrschenden und der Offiziere erzählt wird, Erklärungen über die Auswirkun­gen und Folgen von Kriegen meist fehlen, keine angemessenen Sonderausstellungsflächen vorhanden sind oder etwa die vor­handenen (kleinen) Sonderausstellungsflächen nicht zeitgemäß und thematisch innovativ genutzt werden. Als Eckpfeiler einer Reform werden u. a. folgende Punkte benannt: Schaffung eines zeitgemäßen militärhistorischen Museums europäischer Di­mension (unter Berücksichtigung der zeitgemäßen Darstellung von Gewalt, der Authentizität des Krieges sowie einer Subjekt­orientierung in gebotener Multiperspektivität), Neukonzeption des Museums und der Dauerausstellungen, Publikationskonzept zu den Dauer­ und Sonderausstellungen, kritische Reflexion der Strukturen und Entwicklung und Erhalt der Sammlungen. (15)

Ein weiteres Mal wurden also von einer prominenten zwölf­köpfigen Kommission alle zuvor bereits geäußerten Kritikpunk­te bestätigt und eine grundlegende Neuaufstellung des Hauses gefordert. Die Kommunikation über diesen Bericht seitens des Verteidigungsministeriums blieb ambivalent. Zwar wurde dieser spätere Bericht diesmal online veröffentlicht, sodass die Ergeb­nisse der Evaluierung des HGM für die Öffentlichkeit nachvoll­ ziehbar und überprüfbar bleiben. Die öffentliche Präsentation des Berichts bei einer Onlinepressekonferenz diente aber groß­ teils dazu, die Kritik an Ausstellungen und Geschäftsführung abzufangen und in angebliche Freisprüche zu verwandeln. Andererseits wiederholte Ministerin Tanner ihr Versprechen auf eine Reform und die baldige Neuausschreibung der Lei­tungsposition.

Akt 8: Der Mueller-Bericht zum Museumsshop

Noch deutlicher wurde der problematische interpretative Um­gang mit Prüfungsergebnissen, als der nächste Bericht zum Museum veröffentlicht wurde, nämlich jener zum Ende 2019 vielfach kritisierten Shop des Museums. Dieser in einem ge­meinsamem Raum mit der Cafeteria untergebrachte Shop war mit großer Verspätung von einer Historikerkommission unter Leitung von Wolfgang Mueller evaluiert worden; laut Medien­ berichten hatte Verteidigungsminister Starlinger die Shop­ Kommission bereits Ende 2019 eingesetzt; im Bericht ist – unter Verteidigungsministerin Tanner – als Datum der tatsächlichen Einberufung der Kommission der 9. November 2020 angegeben; abgeschlossen wurde er, darauf lässt die Signierung der veröf­fentlichten Onlineversion schließen, im März 2021; publiziert und der Öffentlichkeit präsentiert dann im Mai desselben Jah­res, weit über ein Jahr nach den ersten Vorwürfen.

Auch dieser Bericht zeigt auf, dass das HGM seiner Aufgabe als eine Bildungs­-, Kultur­- und Wissenschaftsinstitution nur un­ zureichend nachkommt. Bloß zu 72 Prozent der zum Verkauf an­ gebotenen Publikationen hatte die Historikerkommission „keine Einwände“, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es zu 28 Prozent Bedenken oder keine Aussagen gab – für ein Museum, das von einem Ministerium geleitet wird, ein erschreckend hoher Anteil. Außerdem wurde die Entfernung von 17 Titeln und einer Zeit­schrift aus dem Sortiment gefordert sowie ein Appendix mit einer „Positivliste“ mit neu anzuschaffenden Titeln angehängt. Erwähnt wurden auch weitere inhaltliche Mängel und die einseitige Posi­tionierung des Museums: Werke zur Uniformkunde und Waffen­technik sind etwa zu stark vertreten, solche zu Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust dagegen unterreprä­sentiert; das Verhältnis zwischen deskriptiven und kontextualisie­renden sowie zwischen technischen und Überblickswerken nicht ausgewogen; es liegen zu wenig kritische Werke vor. Die Kommis­sion empfahl den Aufbau eines systematischen Warenangebots unter Berücksichtigung der modernen, kritischen internationalen Militärgeschichtsschreibung. (16)

Die Präsentation der Ergebnisse des Berichts durch das Verteidigungsministerium blieb ambivalent. Erneut wurde der bereits zuvor angewendete Kommunikationstrick eingesetzt, kritische Aspekte als nebensächlich abgetan und das an sich Selbstverständliche, dass keine explizit rechtsextremen Bücher im Shop gefunden wurden, als Positivmeldung verkauft. Dies hält der Bericht zwar fest, allerdings ist auch zu erwähnen, dass ein wesentlicher Aspekt gar nicht erst untersucht wurde: Schon infolge der Kritik im Herbst 2019 entfernte die Museumsleitung problematische Materialien, darunter die Bücher aus rechtsex­tremen Verlagen und unkritische Darstellungen von NS­-Gene­rälen. Die Frage, wie viel weitere Literatur zudem bereits ent­fernt worden war, bevor die Kommission mit der irritierenden Verspätung von einem Jahr zu prüfen begann, bleibt offen.

In einer Presseaussendung des Verteidigungsministeriums hieß es zudem, die Vorwürfe gegen das Museum hätten sich als „haltlos“ herausgestellt – angesichts der Vielzahl an längst be­stätigten Vorwürfen eine manipulative Aussage.

Akt 9: Die Tagung „HGM neu. Chancen einer angesagten Reform“

Im Mai 2021 wurde – nach drei coronabedingten Terminver­schiebungen – eine weitere wissenschaftlich­-künstlerische Ver­anstaltung in hybrider Form im Literaturhaus Wien durchge­führt, die sich den Chancen einer angekündigten, aber noch nicht in die Wege geleiteten Reform des HGM widmete. Orga­nisiert wurde sie von der Herausgeberin und dem Herausgeber dieses Bandes. (17)
Im Schlusspanel dieser Tagung äußerte sich Wolfgang Mu­chitsch zum aktuellen politischen Stand: Das HGM soll, so habe ihm Verteidigungsministerin Tanner in einem Gespräch im Mai 2021 mitgeteilt, im Verteidigungsressort bleiben, aber innerhalb des Ministeriums neu positioniert werden und mehr Freiheit in budgetärer, personeller, infrastruktureller Hinsicht erhalten. Er sei beauftragt worden, einen internationalen Beirat zusammenzu­stellen, der die Ausschreibung der Direktion mitformulieren soll. Einmal mehr entspann sich daraufhin am Podium die Dis­kussion, wie demokratisch ein Museum überhaupt sein kann, wenn seine Ausrichtung und auch die Ausschreibung seiner Direktion ausschließlich ressortintern verhandelt werden. Dies bleibt die Krux bei einer ernsthaften Reform des Hauses, denn die Darstellung von (österreichischer) Militärgeschich­te darf keine exklusive Angelegenheit einiger Abteilungen des Verteidigungsministeriums und eines kleinen Kreises von Mi­litärhistorikern bleiben. Sie ist vielmehr das legitime Anliegen einer interessierten Öffentlichkeit, die sich mit Fragen der Er­innerungskultur, der Bildungs­, Wissenschafts­ und Wehrpoli­tik beschäftigt. Dazu führte Peter Melichar bei der Tagung aus:

„Die Geschichte des Militärs, die Geschichte der Armee, die Geschichte des Gewaltpotentials ist viel zu wichtig, um es den Militärhistorikern zu überlassen. Das ist der eigentliche Skan­dal. Und das hat auch unterirdisch mit dieser Zugehörigkeit zum Verteidigungsministerium zu tun.“ Werner Wintersteiner plädierte in diesem Zusammenhang für einen gänzlich anderen Anspruch des Museums an sich selbst: „Ich denke, ein Museum könnte sich den Anspruch stellen, dass die Gesellschaft mit der Folie des Museums über sich nachdenkt, was sie ist und was sie sein möchte. Insofern stelle ich mir vor, dass dieses Museum Kontroversen ermöglicht, zulässt und initiiert, indem es multi­ perspektivisch in den Antwortvorschlägen ist.“ Ähnlich forderte in einem Panel der Tagung Niko Wahl, „das HGM neu sollte ein Ort der Demokratie und deren Verhandlung sein“. Die Über­legungen von Muchitsch, die zukünftige Leitung sei als Team zu denken, oder jene von Felicitas Heimann­-Jelinek, die auf die Wichtigkeit von „Demokratie, Polyphonie und gesellschaftliche Relevanz“ als Leitwerte bei der Definition von Museen über­haupt hinwies, spiegeln sich in der nüchternen Ansage Heide­marie Uhls, das Museum müsse endlich „international her­zeigbar“ werden, wie auch in den Fragen, die Renate Höllwart aufwarf: „Was heißt es für ein Museum, multiperspektivisch und zugleich nicht anknüpfungsfähig zu sein für antidemokratische Bewegungen? Was heißt Öffnung? Diese Debatte ist für das HGM brennend heiß.“

Mit dem Insistieren auf dem Begriff der „Phantasie des Mo­mentes“ forderte Martin Fritz eine radikale (Ergebnis­)Offen­heit des aktuellen Reformprozesses: „Und da gehe ich zur Re­volutionsgeschichte zurück, zu einer Interimsverwaltung, zu einer Interimsgruppe, die tatsächlich Macht übernimmt, aber beschränkt, die so etwas wie einen Gründungskonvent, ein Um­gründungskomitee darstellt, die tatsächlich wie im Übergang nach Revolutionen sagt, wir sichern, wir sorgen dafür, dass die Alten nicht noch mehr Fehler machen können, wir bereiten das Neue vor, sind aber nicht unbedingt das Neue, wir sind die Agenten der Veränderung. […] Das Allermindeste, um diese Phantasie noch mal pragmatisch runterzubrechen, wäre dezi­diert nicht, die zukünftige Direktion zu suchen, sondern allen­ falls so etwas wie eine Umgründungsdirektion oder ein Neu­konzeptionsteam, eingebettet in eine Expertise ...“

Die „Phantasie des Momentes“: Ein offenes Ende

Die Ergebnisse der Tagung machten einmal mehr deutlich, dass personelle wie auch die Organisationsform betreffende Fragen nicht von den wissenschaftlichen, kuratorisch­-museologischen und ausstellungsarchitektonischen zu trennen sind. Angesichts der Vielzahl an Problemen, die sichtbar geworden sind, darf nicht in Vergessenheit geraten, dass das HGM in seiner Gesamt­ausrichtung und ­-funktion hinterfragt und neu gedacht werden muss. Denn die Weisungsgebundenheit an das Verteidigungs­ministerium bleibt ebenso problematisch wie die traditionell nur ressortintern abgewickelte Besetzungspolitik im Haus. Der internationale Vergleich, etwa mit dem Londoner Imperial War Museum, dem Dresdner Militärhistorischen Museum der Bun­deswehr oder dem Deutschen Panzermuseum Munster zeigt, dass Militärhistorische Museen nicht, wie häufig behauptet, immer und ausschließlich den Verteidigungsministerien unter­stehen müssen. Der Rechnungshof empfahl dem Ministerium einen kritischen Vergleich des HGM mit anderen Organisa­tionsformen von Bundesmuseen. Auch die Muchitsch­-Kom­mission betont in ihrem Bericht die Notwendigkeit eines Stra­tegieprozesses, mit dem Ziel, ein Gesamtkonzept für das HGM zu erstellen, das von der Direktion in Zusammenarbeit mit dem Team des HGM und unter Einbeziehung eines internationalen, interdisziplinären wissenschaftlichen Beirats erarbeitet werden könnte; das Team des HGM sollte zu diesem Zweck interdiszi­plinär aufgestellt werden und sich verstärkt mit anderen musea­len Einrichtungen national und international abstimmen.

All dies umzusetzen, versprach Verteidigungsministerin Tan­ner mehrfach. Auch in einem E­-Mail vom 15. März 2021 an die Tagungsorganisation „Chancen einer angesagten Reform“ fasste der Pressesprecher der Ministerin Herbert Kullnig die aktuellen Pläne folgendermaßen zusammen: „Es wird umgehend unter der Führung von Dr. Muchitsch ein ständiger wissenschaftlicher Beirat für das HGM eingerichtet, der die künftige Führung des Museums auf wissenschaftlicher Ebene beraten soll. Und es wer­ den als erster Schritt 4,3 Millionen Euro zur Modernisierung und Digitalisierung der Ausstellungen investiert. Außerdem wird die Führung des Museums neu ausgeschrieben und wir werden mit der künftigen Führung des Museums ein Gesamtkonzept für das Museum erstellen und durchführen lassen.“

Interne Unterlagen zeigen jedoch, dass bislang auf die Einbin­dung externer Expertise verzichtet wurde. So ist etwa der Leiter des Projekts zur Umsetzung der Rechnungshof­-Empfehlungen der Vizedirektor des HGM, Leiter der Untergruppen dagegen der in die Kritik geratene Direktor selbst; auch sitzt ausgerech­net dieser Direktor laut Organigrammen jener Arbeitsgruppe vor, die einen – als extern und unabhängig bezeichneten – Mu­seumsbeirat zusammenstellen soll. (18) Auch hier tut sich die Kluft zwischen angekündigter Reform und real existierendem Struk­turkonservativismus auf.
Die wichtigsten Fragen bleiben politisch unbehandelt: Wel­che Alternativen gibt es zur alleinigen Verankerung des Mu­seums im Verteidigungsressort? Wird die angekündigte Neu­ausschreibung öffentlich und transparent vollzogen werden? Wie viel Freiheit erhält die zukünftige Direktion samt dem Museumsteam im HGM, wem gegenüber wird sie verantwort­lich sein? Mit wie viel Handlungsmacht werden externe wissen­schaftliche und organisatorisch­-verwaltende Kontrollinstanzen (unabhängiger Beirat, Qualitätsmanagement, Instrumente der Verwaltungsreform, weitere Evaluierungsformen) ausgestattet werden? Von wem soll ein neues Leitbild formuliert werden? Wie viel demokratische Frischluft wird in die verstaubten Feld­herren­ und Ruhmeshallen des Museums gelangen?

Außer Frage steht jedenfalls: Das Heeresgeschichtliche Mu­seum muss sich seine gesellschaftliche Legitimität durch eine kritische Haltung seiner Geschichte und seiner heutigen Funk­tion gegenüber erst erarbeiten.

Anmerkungen

1 Vgl. https://www.stopptdierechten.at/2019/09/03/rechtsextremes­im­letzten­gros­sen­staatsmuseum­teil­1­das­hgm­als­identitaere­projektionsflaeche (zuletzt ein­gesehen am 18.8.2020).

2 Franz Kaindl: Das Wiener Heeresgeschichtliche Museum, ein historisches Natio­nalmuseum von internationaler Dimension, in: Marie­Louise von Plessen (Hg.): Die Nation und ihre Museen, Frankfurt/Main–New York 1992, 271–280, hier 280.

3 Manfred Rauchensteiner: Nation ohne Museum – Museum ohne Nation, in: Moritz Csáky/Peter Stachel (Hg.): Speicher des Gedächtnisses, Wien 2000, 67–87, hier 80.

4 Hannes Leidinger/Verena Moritz: Die Last der Historie. Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien und die Darstellung der Geschichte bis 1945, in: Dirk Rupnow/ Heidemarie Uhl (Hg.): Zeitgeschichte ausstellen in Österreich: Museen – Ge­denkstätten – Ausstellungen. Wien 2001, 15–44, hier 32.

5 Eine detaillierte Linksammlung zu dieser und auch späteren Phasen der Bericht­erstattung findet sich unter https://www.textfeldsuedost.com/hgm­neudenken (abg. 20.5.2021). Die Plattform Stoppt die Rechten sorgte für eine ausführliche Onlinedokumentation, vgl.: https://www.stopptdierechten.at/2019/09/03/rechts­ extremes­im­letzten­grossen­staatsmuseum­teil­1­das­hgm­als­identitaere­pro­jektionsflaeche, v. a. Teil 1 bis Teil 5 der Reportagen.

6 Sebastian Reinfeldt: Das Museum, die FPÖ, die Wikipedia und die Pappenheimer, die wir kennen, Semiosis­Blog, http://www.semiosis.at/2019/09/05/das­museum­ die­fpoe­die­wikipedia­und­die­pappenheimer­die­wir­kennen, 5.9.2019 (abg. 14.10.2020).

7 Vgl. https://www.sn.at/kultur/allgemein/rechtsextreme­tendenzen­im­heeres­geschichtlichen­museum­75845842 (abg. 20.5.2021).

8 Vgl. https://wien.orf.at/stories/3030733 (abg. 20.5.2020).

9 Barbara Tóth: Bunkerstimmung im Heeresmuseum, Falter, 47, 2019.

10 Zum Programm der Tagung/Ausstellung und zu den Biografien der Teilnehmen­ den siehe: https://www.textfeldsuedost.com/hgm­neudenken/programm (zuletzt eingesehen am 20.5.2021). An der Veranstaltung nahmen teil: AK Denkmalpfle­ ge, Dieter Anton Binder, Lisa Bolyos, Andrea Brait, Ljubomir Bratić, Enar de Dios Rodriguez, Richard Ferkl, Jutta Fuchshuber, Jenny Gand, Felicitas Heimann­Je­ linek, Sabrina Kern, Mathias Lichtenwagner, Ernst Logar, Wolfgang Maderthaner, Walter Manoschek, Ina Markova, Elena Messner, MUSMIG­Kollektiv, Silke Mül­ ler, Georg Oberlechner, Nils Olger, Karl Öllinger, Peter Pirker, Ljiljana Radonić, Dana Rausch, Dirk Rupnow, Sebastian Reinfeldt, Lisa Rettl, Johann Schoiswohl, Tomash Schoiswohl, Georg Spitaler, Petra Sturm, Hubertus Trauttenberg, Ger­hard Vogl, Martin Weichselbaumer.

11 Diese stand unter Leitung des Direktors des Museumsbunds Wolfgang Mu­chitsch; Mitglieder der Kommission waren Gerhard Baumgartner, Harald Hep­pner, Wolfgang Meighörner und Verena Moritz.

12 Vgl. Bericht in Privatbesitz der Verfasserin; vgl. auch APA: Expertenkommis­ sion kritisiert Ausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum, In: Der Standard, 1.6.2020, https://www.derstandard.at/story/2000117817143/expertenkommis­sion­kritisiert­ausstellung­im­heeresgeschichtlichen­museum (zuletzt eingese­hen am 12.10.2020).

13 Erweitert wurde die Kommission durch folgende Personen: Christian Rapp, An­drea Brait, Gorch Pieken, Ansgar Reiss, Peter Aufreiter und Barbara Glück.

14 Vgl. Berichte in Privatbesitz der Verfasserin.

15 Der gesamte Bericht wurde vom Verteidigungsministerium online zum Down­load bereitgestellt: https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10741.

16 Die Kommission setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Wolfgang Muel­ ler, Richard Germann, Kerstin von Lingen, Stephan Roth, Arnold Suppan. Der ge­samte Bericht wurde vom Verteidigungsministerium online bereitgestellt: https://www.bundesheer.at/download_archiv/pdfs/hgm_shop_rohbericht.pdf.

17 Zum Programm der Tagung siehe: https://www.textfeldsuedost.com/hgm­neu­ denken (zuletzt eingesehen am 7.6.2021). An der Veranstaltung nahmen teil: Mi­ chael Baier, Dieter Anton Binder, Georg Blaha, Andrea Brait, Matthias Breit, Tim Corbett, Linda Erker, Gottfried Fliedl, Martin Fritz, Anna Goldenberg, Judith Götz, Felicitas Heimann­Jelinek, Maria Hofstätter, Renate Höllwart, Mario Keller, Stefan Maurer, Peter Melichar, Elena Messner, Wolfgang Muchitsch, Nils Olger, Peter Pirker, Sebastian Reinfeldt, Philipp Rohrbach, Dirk Rupnow, Georg Spitaler, Nora Sternfeld, Heidemarie Uhl, Niko Wahl, Werner Wintersteiner.

18 Vgl. Scans der Organigramme in Privatbesitz der Verfasserin.

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